Den Tag gehen wir besonders ruhig an. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen, wo wir Internet haben - meist bei "McDonald´s", "Starbuck´s", "Homedepot",etc., machen es uns im Wohnmobil gemütlich und suchen weiter nach einer Kreuzfahrt Richtung Hawaii. Es muss doch noch Möglichkeiten geben, so eine Reise zu buchen. Wir schreiben verschiedene Reisebüros an, telefonieren mit dem ein oder anderen Reiseveranstalter. Mal sehen, ob´s noch was wird ;-)
26.11.2012 Huntington Beach - Newport Beach
Heut Morgen heißt es erst einmal eMails checken ...... bis dato leider nur Absagen oder viiieeeel zu teure Angebote. Langsam schwindet unsere Zuversicht.
Später suchen wir eine Ärztin auf (wir brauchen ein Rezept) - Mercedes Sayago heißt die gute Frau. Es ist quasi eine kleine Prämiere, unser erster Arztbesuch auf unserer Reise und hoffentlich auch unser letzter. Es gibt so unendlich viele Ärzte hier doch der Hammer war, dass diese Ärztin (genau diese) bereits in Neureichenau war. Sie war mit 16 Jahren in der Jugenherberge in Riedelsbach - das ist doch der Wahnsinn, oder??! Wie klein die Welt doch ist :-). Wir haben uns lange mit ihr unterhalten und viel Spaß gehabt - ihr südländisches Temperament ....... eine sehr nette Person ;-)
Nachdem wir die Arztpraxis verlassen haben, haben wir auf einem nahegelegenen Parkplatz Hannah kennengelernt, sie war beim Militär und war in Deutschland stationiert, wo sie als Lehrerin gearbeitet hat. Wir haben uns lange unterhalten und von ihr viele Geheimtips und Informationen über Florida bekommen. Hannah liebt Florida und wir freuen uns jetzt auch schon riesig drauf ....
Später haben wir bei einer Pizzeria um´s Eck ne Pizza geholt und anschließend im Wohbi gegessen. Danach ging´s nach Lido Island, eine kleine Insel bei Newport Beach. Eine Insel etwa 300 m breit und 800 m lang. Nur Wohnhäuser drauf, keine Geschäfte. Hier treffen wir durch Zufall erneut auf Hannah, sie zeigt uns "ihre" Insel und außerdem einen ruhigen Schlafplatz. Danach sind wir mit Hannah noch ein Stück über die Insel gegangen, wo sie uns noch die schönsten Ecken gezeigt hat. Danke Hannah - viele Grüße an dich!
27.11.2012 Newport Beach
Die Hawaii Kreuzfahrt lässt uns nicht los - jedoch haben wir bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden, eine Reise zu buchen. Entweder ausverkauft, zu teuer oder online einfach nicht mehr buchbar. So versuchen wir unser Glück in einem Reisebüro in Newport Beach. Eine sehr nette und sehr alte Dame empfängt uns und versucht auch gleich zu helfen. Sie schnappt sich den Hörer und ruft direkt beim Reiseveranstalter an. Wir befürchtet, keine guten Nachrichten. Langsam müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, Hawaii zu streichen.
Nach dem Reisebüro fahren wir noch auf "Balboa Island", eine Brücke verbindet diese mit dem Festland. Es ist der Wahnsinn, auch hier stehen ewig viele Privatyachten direkt vor den riesigen Villen mit eigenem Steeg. Luxus pur. Wir lassen uns auf der Insel nur kurz blicken und suchen uns anschließend einen Schlafplatz unweit von Balboa Island.
28.11.2012 Newport Beach - Carlsbad - El Cajon
Nun ist es amtlich, Hawaii muss ohne uns klarkommen. Wir befassen uns nun mehr mit der Strecke ostwärts. Wir fahren also von Newport Beach über Carlsbad nach El Cajon, wo wir schließlich auch die Nacht verbracht haben.
In Carlsbad machen wir einen kurzen Stopp, etwas shoppen im "Outlet-Centrum". Dann, bei einem gemütlichen Kaffee, ein allerletzter Versuch nach Hawaii zu kommen. Wir rufen noch ein weiteres Reisebüro an - das war´s, bye bye Hawaii.
29.11.2012 El Cajon - El Centro
"Salvation Mountain" und "Slab City" zwei Dinge, die man sehen muss - wie wir meinen .....
Wir fahren heute also von El Cajon über El Centro nach Niland. Unweit dieser kleinen Gemeinde befinden sich der "Salvation Mountain" und auch die kleine Ansiedlung von Aussteigern, auch "Slab City" genannt. Auf beides sind wir durch den Film "Into the Wild" aufmerksam geworden. Eine Verfilmung einer Wahren Geschichte eines jungen Mannes, welcher loszog, in der Wildnis zu leben.
In Niland angekommen, suchen wir erst einmal verzweifelt nach Wegweisern oder sonstigen Hinweisen zu diesen (wie wir meinen) Sehenswürdigkeiten - vergebens. Erst nachdem wir jemanden gefunden hatten, den wir nach dem Weg fragen konnten ging´s weiter. Wir waren nur etwa 4 Meilen davon entfernt - ein Katzensprung ;-)
Schon von weitem konnte man den bunten "Salvation Mounten" erkennen. Dies ist ein von Menschenhand, mit Strohballen, Lehm und Unmengen von Farbe, erbauter Berg oder besser gesagt, ein Bauwerk eines Mannes für Gott.
Wir staunen wirklich nicht schlecht. Wie kommt man dazu so etwas zu erschaffen? Es hat irgendwie was magisches. Man steht davor und kann es nicht fassen. Neben dem "Berg" befindet sich eine Art Kapelle mit Kreuzen und Jesus Bildern. Alles ist bunt bemalt und man kommt einfach nicht vom staunen raus. Wow!
Gleich nach diesem unglaublichen Gebilde kommt man nach "Slag City" eine "Stadt", die es eigentlich nicht gibt und welche auch in keiner Karte verzeichnet ist. Hierher kommen die Menschen, die alles hinter sich lassen, Aussteiger und alle, die von der Gesellschaft die Nase voll haben. Viele leben in uralten Bussen oder Wohnmobilen, welche schon längst das zeitliche gesegnet haben. Kein fließend Wasser oder sonstiger Luxus. Hier fahren wir durch und bestaunen, ja bewundern fast schon diese Menschen. Wie kann man hier nur leben bzw. überleben. Viele haben aus irgendwelchen Schrott kleine Kunstwerke geschaffen, Autos verziert und sonstige Bauwerke gebaut. Jeder, der uns über den Weg läuft winkt schon von weitem, alle sind super freundlich. Nach diesem absolut lohnenswerten Abstecher auf unserem Weg nach Osten, fahren wir wieder nach El Centro zurück, wo wir schließlich auch die Nacht verbracht haben.
30.11.2012 El Centro - Tucson
481 km, einige davon direkt an der Grenze zu Mexiko. Landschaftlich ändert sich das ein oder andere. Zum einen wird´s etwas wärmer und zum anderen wieder sandiger. Wir sehen riesige Kakteen neben dem Highway. Ansonsten gibt es auf dieser Strecke nichts, was uns dazu bewegt, einen Stopp zu machen. So düsen wir mehr oder weniger durch, bis wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit schließlich in Tucson ankommen.
Mittlerweile haben wir auch bereits wieder eine Zeitzone überquert, nun sind wir "nur" noch acht Stunden gegenüber der deutschen Zeit zurück.