12.01.2013 Ft. Myers - Ochopee (Big Cypres National Reserve)
Ein letztes mal also genießen wir heute unser Frühstück auf unserer Sonnenterasse am "Gulf Air Campground", als plötzlich von weitem ein uns vertrautes "griaseich" zu hören war. Zwei "Mountainbiker" ;-) Karina und Peter. Die beiden haben unser Wohnmobil entdeckt, als sie selber auf der Suche nach einem passenden Campingplatz waren. Sie haben ihren VW T4 Camper in die Staaten verschifft und reisen ebenfalls etwa 1 Jahr durch und um Nordamerika. Klar, dass es da viel zu bereden gab. Nach gut 2 Stunden intensiven Erfahrungsaustausches, sind die beiden wieder aufgebrochen und wir haben unser Wohnmobil startklar gemacht. War schön euch kennengelernt zu haben. Habt eine schöne Zeit und meldet euch mal :-). Viele Grüße
Unsere erste Anlaufstelle heute, war der "Publix-Store", eine, hier in Florida weit verbreitete Supermarktkette ähnlich Walmart. Vollbeladen ging es auf dem Küstenhighway weiter in Richtung Süden. Unser heutiges Ziel war das "Big Cypres Nationl Preserve", ein Naturschutzgebiet nahe des "Everglades Nationalparks". Schon kurz vor dem Park sehen wir dann auch unsere ersten, frei lebenden Alligatoren, wie sie am Ufer eines Flusses auf Beute lauerten. Etwas später sind wir auf einem Bordwalk tief ins hiesige Sumpfgebiet marschiert, wo wir einen ersten Einblick über das wirkliche Florida bekommen haben. Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, haben wir kurz vor Sonnenuntergang den "Trail Lakes Campground" angesteuert, welcher direkt am Highway 41, mitten im Naturschutzgebiet liegt. Zum Abendessen gab's heute ein leckeres Fischfilet, welches wir von unserer Nachbarin vom Aufenthalt in Ft. Myers Beach mit auf den Weg bekommen haben. Fangfrisch! War richtig gut! Anschließend waren wir auf Moskitojagd! Es gibt etwa 200 verschiedene Arten dieser Biester hier im Sumpfgebiet von Florida und das sind genau 200 Arten zu viel. 18 Grad draußen und 27 Grad im Wohnmobil - was wird das wohl für eine Nacht .......
13.01.2013 Ochopee - Everglades NP
Die Nacht war überraschend gut. Es hat doch noch relativ stark abgekühlt, sodass wir eine ruhige und sehr gute Nacht verbringen konnten. Früh morgens wurden wir von der Sonne und den Gesängen der Vögel geweckt. Nach dem Frühstück haben wir den Reptilien- und Vogel Zoo des Campingplatzes (Trail Lakes Campground) besucht. Wahnsinn! Wir konnten viele Schlangen, darunter eine riesige Python bestaunen. Dieses Exemplar ist 19 Jahre alt und wiegt etwa 250 kg, bei einer Länge von etwa 7 m - wie uns der Besitzer erklärte.
Einige Tiere durften wir sogar anfassen und einen kleinen Alligator hatte ich (Marion) sogar auf dem Arm (siehe Foto). War richtig cool!
Nach dieser Tiershow haben wir das "Big Cypres Naturschutzgebiet" nach einem kurzen Stopp im "Oasis Visitor Center" auch schon wieder verlassen. Am Visitorcenter haben wir weitere Alligatoren bestaunen können.
Eingedeckt mit Informationsmaterial sind wir im "Everglades NP" zum "Long Pine Key Campground" gefahren und haben uns dort für eine Nacht eingemietet. Ein schöner und vor allem ruhiger Campingplatz, mitten in der Natur - gefällt uns. Wir machen eine kurze Radtour und gegen 19.00 Uhr fahren wir zu einem Aussichtspunkt, wo eine geführte Tour über den Sumpf stattfindet. Es ist stockhagelfinster als wir aufbrechen. Viele sind schon da und warten auf den Rancher, bis der uns auf einem Holzsteg über die Sumpflandschaft führt. Bärbel und ich marschieren mit unseren Taschenlampen bewaffnet bereits ein Stück voraus, als uns plötzlich zwei Augen anleuchten. Ein Alligator, welcher 2 m entfernt im Wasser liegt. Obwohl wir mit Jacken und langen Hosen ausgerückt sind, sind diese grässlich summenden Moskitos überall. Wir gehen noch etwas mit der Gruppe mit, ehe wir uns entschließen, wieder auf unseren Campingplatz zu fahren. Alles in allem war es aber ein schöner Abendausflug.
14.01.2013 Everglades NP
Heute geht's weiter in den NP hinein, wir fahren bis nach Flamingo, dem südlichsten Teil des Parks, welcher mit dem Auto noch zu erreichen ist. Dort angekommen parken wir an der Marina, sehen uns etwas um und leihen uns anschließend für 2 Stunden ein Kanu. Wir fahren den "Buttonwood Kanal" entlang, indem sich das "amerikanische Krokodil" tummeln soll - und tatsächlich, schon zu Beginn sehen wir eines dieser Tiere auf einer Bootsrampe. Krokodile sind grau und haben eine relativ spitzige Schnauze, Alligatoren hingegen sind fast schwarz und deren Schnauze ist eher rundlich geformt. Wir fahren weit in den Kanal hinein und genießen die wahnsinnige Ruhe. Wir gleiten fast geräuschlos übers Wasser, hin und wieder sehen wir Fische aus dem Wasser springen. Ein schöner Ort. Auf dem Rückweg fahren wir noch einmal beim Krokodil vorbei, welches nach wie vor fast regungslos einfach nur da liegt.
Trotz der "Moskitowarnung" vom Visitorcenter entschließen wir uns dennoch eine Nacht hier zu bleiben. Wir fahren auf den schön gelegenen "Flamingo Campground" und radeln anschließend noch etwas durch die Gegend. Noch sind die Moskitos nicht zu sehen, diese kommen (so wurde uns gesagt) jeden Tag gegen 18.00 Uhr, wenn der Wind nachlässt und die Sonne untergeht. Wieder zurück am Campingplatz, machen wir es uns draußen noch etwas gemütlich, ehe wir uns aus Sicherheitsgründen ins Wohnmobil zurückziehen und alle Fenster und Türen schließen. Bis auf ein paar winzig kleine Fliegen (die im übrigen ebenfalls ziemlich zwicken und von den Amis „No-See-Ums“ genannt werden - man sieht sie wirklich kaum!) und ein oder zwei Moskitos sind wir „sauber“. Wir verbringen eine sehr gute Nacht.
15.01.2013 Everglades NP
Wie wir von anderen Campern erfahren haben, werden hier viele Touren (zu Wasser und zu Lande) angeboten - u.a. eine geführte Kanutour durch die Sümpfe der Everglades. Diese Tour ist sehr beliebt und eine frühzeitige Reservierung wird empfohlen. So sind wir gleich heute Morgen zum Visitorcenter gefahren, und tatsächlich, für morgen war sie bereits ausgebucht, so haben wir uns kurzerhand entschlossen, einen Tag länger zu bleiben, um die Kanutour am Donnerstag mitmachen zu können. Treffpunkt Donnerstag um 07.45 Uhr am "Nine Miles Pond Kanutrail". Da heißt es früh aufstehen, aber es soll sich lohnen - wir sind schon gespannt. Das gute ist, all diese Touren sind kostenlos, ein toller Service - wie wir finden.
Wieder zurück am Wohnmobil bekommen wir Besuch von Pete, Pete ist mit dem Motorrad unterwegs und campt ebenfalls hier. Bärbel hat ihn heute Morgen kennengelernt. Er hat 2 "Margaritas" (in der Dose), eine Dose Bier, einige Landkarten und außerdem ein Buch über die Keys (unser nächstes Reiseziel) unterm Arm. Von Pete bekommen wir viele, sehr nützliche Tips über den südlichsten Zipfel der USA. Wir ratschen über Gott und die Welt. Später gehen wir noch etwas spazieren und schon ist der Tag auch schon wieder rum.
16.01.2013 Everglades NP - Naranja (Homestead)
Auf einmal hat's uns überkommen. Wir haben die Kanutour für morgen abgesagt und haben uns aus dem Staub gemacht. Aber, nicht bevor wir noch einmal am wohl besten Aussichtspunkt in den Everglades vorbei geschaut haben - nämlich bei "Royal Palm". Den dortigen "Anhinga Trail" sind wir bereits vor zwei Tagen gegangen (allerdings im Dunkeln), war schön, aber einen richtigen Eindruck über Landschaft und Tierwelt haben wir dabei nicht gewinnen können. Heute war das gaaaaaanz anders!
So viele Alligatoren auf einen Haufen, unfassbar. Viele verschieden Vögel, Planzen und die wundbare Landschaft - sehr, sehr schön - und schon war die nicht gemachte Kanutour vergessen.
Anschließend haben wir die Everglades hinter uns gelassen und sind erst einmal einkaufen gefahren, und zwar zum Aldi! Vor einiger Zeit sind wir schon einmal an einem Aldi vorbei gefahren, heute wollten wir da mal rein. Was vertrautes, das muss doch gut sein ...... da haben wir uns wohl leider etwas zu früh gefreut. Kein frisches Brot, keine haltbare Milch, ....... unterm Strich genau die gleichen Produkte, welche man auch sonst überall zu kaufen bekommt. Nichts, was man auch aus Deutschland kennt, doch dennoch war unser Einkaufswagen ziemlich voll. An der Kasse dann die Überraschung. Aldi nimmt hier keine Kreditkarte! Bargeld hatten wir auch nicht so viel mit. Na toll, was nun?! Die Frage, wo denn der nächste Geldautomat ist, wurde nur mit Kopf schütteln und Schulter zucken beantwortet. So blieb uns nichts anderes übrig, als den Einkaufswagen erst einmal zur Seite stellen zu lassen und wir sind losgezogen. Erst wollten wir tatsächlich Geld holen fahren, doch dann haben wir uns zum "Publix" aufgemacht und unseren Aldi-Besuch, als nicht lohnenswert abgehakt. Publix ist eins unserer Lieblingsgeschäfte hier in Florida. Da gibts frisches, eßbares Brot und auch sonst FAST alles, was das Herz begehrt. Trotzdem, kein Vergleich zu Deutschland!
Nach'm Einkauf haben wir den nächsten Campingplatz angesteuert, den "Pine Isle Campground". An der Einfahrt spricht uns ein Kanadier an, aus Quebeć. Er spricht nur ein wenig englisch, es reicht aber, um uns zu verdeutlichen, dass der Manager im Moment nicht da ist. Wir sollen aber rein fahren und einfach auf einem sogenannten "Overflow - Stellplatz" parken und warten, bis der Manager kommt. Was die Nacht kostet konnte er uns allerdings nicht sagen - na hoffentlich gibt das keine böse Überraschung. Später bemerkten wir, dass wohl ausschließlich Quebeć - Kanadier hier sind und fast niemand wirklich englisch spricht. Ist doch immer wieder ungewöhnlich, dass es Kanadier gibt, die kein englisch sprechen. Im übrigen werden alle aus dem Norden kommenden US-Amerikaner und Kanadier, welche hier im warmen Süden überwintern, "Snowbirds" genannt ;-). In diesem Jahr gehören wir auch dazu, "Snowbirds" aus Germany :-)
17.01.2013 Naranja - Biscayne NP - Key Largo
Was kostet dieser Campingplatz?! Da das Büro gestern Abend nicht mehr besetzt war, mussten wir auf Roger warten, Roger ist der „Campground Host“ hier im „Pine Isle Mobile Home Park“ - er kümmert sich u.a. um Spätankömmlinge wie uns.
Gegen 20.00 Uhr haben wir ihn schließlich angetroffen und wir waren überrascht und zwar im positivem Sinne. Die sogenannten "Overflow" Stellplätze kosten 15 Dollar die Nacht und wir dürfen sogar alle Einrichtungen, wie z.B. den Pool mitbenutzen. Für Durchreisende oder welche, die die nähere Umgebung von hier aus erkunden möchten einfach nur genial. Zum Sehen gibt es ja genug!
Nichts desto trotz ziehen wir heute weiter (vielleicht kommen wir ja noch einmal zurück) und schauen kurz am Biscayne NP vorbei. Hier müsste man eigentlich mit Kajak oder Kanu ausrücken. Hauptsächlich sehenswert sind die vorgelagerten Korallenriffe und die vielen Schiffswracks, die hier auf dem Meeresgrund liegen. Schnorchel- und Tauchausflüge kann man von hier aus buchen. Da das Wetter aber heute Vormittag nicht ganz so mit spielt, ziehen wir bei schwülwarmen Temperaturen und leichtem Regen weiter und verlassen den NP wieder und fahren weiter nach Key Largo, wo wir am "John Pannekamp State Park" (dem ersten Unterwasser Park der USA) nach einem Campingplatz fragen - bis April ist dieser State Park komplett ausgebucht - na das kann ja heiter werden! Der Regen hat aufgehört und weil wir schon mal da sind, besuchen wir den Park, halt eben nur tagsüber. Am Visitorcenter gibt es ein großes Aquarium und direkt davor ein Strandabschnitt, von wo aus man zu Schnorcheltouren aufbrechen kann. Wir parken direkt am "Cannon Beach", backen Kuchen ;-) und genießen den Tag am Strand. Wo wir heute die Nacht verbringen werden, steht noch in den Sternen.